VDFP Nachrichten 2017 - 02

Herausgegeben am Samstag, 24. Juni 2017
zuletzt aktualisiert am Sonntag, 30. August 2020

52. Jahrgang
2-2017

Bericht zur Bezirksvorständetagung vom 06. Mai 2017 in Nohfelden-Bosen, Saarland

Gunter Heckmann, Bezirksvorsitzender des Bezirksverbandes Saarland, begrüßte die Gäste und Mitglieder zur Bezirksvorständetagung welche unter dem Motto “60 Jahre VDFP im Saarland und 60 Jahre VDFP im Bund“ stand. Als Gäste begrüßte er Herrn Landrat Udo Recktenwald, Landkreis St. Wendel, Herrn Jürgen Klein, Regionalvorsitzender im Regionalverband Südwest der DPVKOM, Herrn Ulrich Bösl, Bundesvorsitzender der CGPT, Karl Schäffer, Bundesvorsitzender des VDFP, Herrn Rolf Pohl als Referenten, sowie die Ehrengäste des Bezirks Saarland Lothar Pax, Helmut Reyinger, Albert Buchheit und eröffnete die Tagung. Er verwies darauf dass der vierte Ehrengast des BZ, Manfred Sander, leider verhindert war und auch der Ehrengast des Bundesvorstandes, Peter Behrend, kurzfristig absagen musste.

Gunter Heckmann erinnerte an die Gründung des Bezirksverbandes Saarbrücken vor 60 Jahren am 9. März 1957. „Wenn man feiern kann, dann ist das ein äußerst erfreulicher Grund, sich zu treffen. Und das ist heute der Fall. Ich freue mich wirklich sehr, hier so viele ehrenamtlich engagierte Mitglieder des VDFP aus ganz Deutschland zu treffen und mit Euch zusammen sowohl eine informative Tagung, als auch eine schöne 60-Jahr-Feier zu erleben. Auch unsere Gäste zeigen durch ihre Anwesenheit, dass dem VDFP Aufmerksamkeit und Interesse gebührt. Die Ziele eines Verbandes spielen sich ja nicht auf der großen Bühne ab, sondern werden weitgehend im Hintergrund vorbereitet und angegangen. Im Laufe von 60 Jahren haben sich hunderte von Kolleginnen und Kollegen im Bundesvorstand, in den Bezirks- und Ortsvorständen abgestrampelt, um die berechtigten Wünsche unseres Berufsstandes in Formen zu gießen und an die verantwortlichen Stellen heranzutragen. Wenn wir diese idealistischen Vordenker nicht gehabt hätten, dann stünden wir heute nicht hier. Deshalb können wir heute mit Freude und Stolz auf 60 Jahre VDFP zurückblicken.“

Gunter Heckmann zur Geschichte des BZ Saarland:

„Vor 60 Jahren, am 9. März 1957 fand die konstituierende Sitzung des VDFP-Bezirkes Saarbrücken statt.Die Einladung hierzu erfolgte auf Anregung des Kollegen Oskar Gerstner, welcher bereits bei Gründung dem Hauptvorstand der Bundesvereinigung als 3. Beisitzer angehörte. Bei dieser ersten Versammlung waren 46 Kollegen anwesend und sie wählten Peter Sommer zu ihrem 1. Vorsitzenden. Ihm folgte Anfang der sechziger Jahre der Kollege Kurt Stradtmann, welcher bei der JHV 1967 für seine Verdienste um den Bezirk Saarbrücken zum Ehrenvorsitzenden gewählt wurde. Am 01. Juli 1966 wurde als dessen Nachfolger der Kollege Richard Neusius zum neuen 1. Vorsitzenden der Bezirksvereinigung Saarbrücken, wie sie damals noch hieß, gewählt.

Folgende Personen wurden des Weiteren in den Vorstand berufen: 2. Vorsitzender  - Oskar Gerstner, Schriftführer -  Benno Bommersbach, Kassierer - Alfons Serwe, Beisitzer – Rudi Raber und Werner Korn“.

Heckmann weiter:

„Ebenfalls vor 60 Jahren, am Sonntag dem 17. März 1957, fand im großen Sitzungssaal des Fernmeldehochhauses in Frankfurt a. M. die Gründungstagung der VDFP im Bund statt. 29 Delegierte der regionalen BFt-Vereinigungen aus Braunschweig, Bonn, Darmstadt, Frankfurt am Main, Göttingen, Hannover, Kaiserslautern, Karlsruhe, Köln, Mannheim, Neustadt a.d. Weinstraße, Nürnberg, Saarbrücken, Stuttgart und Uelzen beschlossen einstimmig den Zusammenschluss aller bestehenden regionalen BFt-Vereinigungen zu einer Vereinigung auf Bundesebene unter der Bezeichnung „Vereinigung Deutscher Fernmeldetechniker Post (BFt) e.V.“ (Kurzbezeichnung VDFP). Aufgrund seiner zentralen Lage wurde Frankfurt a. M. zum Sitz der Bundesvereinigung bestimmt. Mit der Wahl von neun Mitgliedern in den Hauptvorstand wurde die Gründungstagung beendet.

Die Mitglieder des Hauptvorstandes waren seinerzeit: 1. Vorsitzender: Franz Albert, 2. Vorsitzender: Engelbert Fischer; 1. Schriftführer: Georg Boß; 2. Schriftführer: Rudolf Klein; 1. Kassierer: Rudolf Herbem; 2. Kassierer: August Dänner; Beisitzer: Karl Fischer, Walter Triller, Oskar Gerstner".

„Der VDFP hat in den letzten 60 Jahren für die Mitarbeiter des mittleren technischen Dienstes erhebliches geleistet. Die Technikerzulage haben wir abgesichert und erhalten und der Ergebnisbericht zur Laufbahn BFt von 1974, der dem BFt-Dienst 500 Dienstposten A 8 und A 9 gebracht hat und Grundlage für die Einbeziehung in die Funktionsgruppenregelung wurde, war maßgeblich von VDFP-Funktionsträgern gestaltet worden. Der VDFP hat zur Zeit der Neufassung der Bundeslaufbahnverordnung (BLV) im Innenministerium immer wieder unsere Forderungen vorgetragen. Der Aufstieg für besondere Verwendung ist ein Ziel gewesen, was erreicht werden konnte, das Ausdehnen der Zulagenregelung für die Besoldungsgruppe A 9 (A9z) für die Deutsche Bundespost war unter schwierigen Bedingungen auch ein Erfolg der VDFP.  Der Einstieg A7 im BFt-Dienst wurde sogar gegen die Widerstände der Gewerkschaften durchgesetzt. Diese hatten befürchtet, dass sie von ihren nichttechnischen Mitgliedern dafür kritisiert würden. Auch für die Ruheständler, die ja mittlerweile die größte Mitgliedergruppe in unserem Verband ist, wurde in der Vergangenheit gekämpft und einiges erreicht. So z.B. der Personalkauf sowohl via Internet als auch persönlich im T-Punkt vor Ort oder das Einbeziehen der Ehemaligen über Neuerungen rund um den Konzern Deutsche Telekom, was wir schon lange gefordert haben und mittlerweile durch den Ehemaligen-Newsletter umgesetzt wurde. Auch künftig werden wir auf dem Gebiet tätig bleiben, so z.B. ganz aktuell die Prüfung, inwieweit gegen das Nichtanerkennen der Ausbildungszeiten vor dem 17. Lebensjahr bei der Berechnung der Versorgungsbezüge, vorgegangen werden kann“.

Gunter Heckmann übergab das Wort an Herrn Landrat Udo Recktenwald.

Der Landrat begrüßte die Mitglieder am Bostalsee und sprach Glückwünsche zum Jubiläum und an die Jubilare aus, meinte augenzwinkernd dass diese trotz ihres Alters noch recht jugendlich aussehen. Herr Recktenwald sieht seinen kleinen Landkreis St. Wendel mit ca. 90.000 Einwohnern als selbstbewusst. Er verwies darauf dass es im Saarland keine Bezirksregierungen gibt. Stolz ist der Landrat auf die geringe Arbeitslosenquote von nur 3,7% und die Jugendarbeitslosigkeit von nur 2%, und meinte man kenne quasi jeden arbeitslosen Jugendlichen persönlich. Die gute Quote führt er auf die gute Betreuung durch die Jobcenter und spezielle Jugendprogramme zurück und meinte dass er von Vollbeschäftigung reden kann, da es immer einen Teil von Menschen gibt der nicht vermittelt werden kann.

Die Montanunion brachte dem Saarland viele Arbeitsplätze in der Kohle- und Stahlindustrie wo einst über 60.000 Menschen Arbeit fanden, die wirtschaftliche Stärke durch die Schließung der Zechen jetzt nicht mehr gegeben ist. Der Tourismus hat sich stark entwickelt, und mit dem Bostalsee, welcher in den 70er-Jahren angelegt wurde, sind wieder Arbeitsplätze geschaffen worden. Dazu trägt auch Center Park bei die mit über 500.000 Übernachtungen im Jahr hier am Bostalsee ein Wirtschaftsfaktor sind. Herr Recktenwald meinte dass sie in einer grünen Region leben in der es sich lohnt Urlaub zu machen. Dazu kommt ein neues 4* Hotel am See mit 100 Zimmern das noch dieses Jahr eingeweiht wird. Als „Leuchtturm“ sah er den Bostalsee und den saarländischen Hausberg Schaumberg mit dem Schaumbergturm sowie den Nationalpark Hunsrück-Hochwald.

Wirtschaftlich kann der Kreis auf etwa 4.500 mittelständische- und Familienunternehmen verweisen wie die Globusgruppe mit 2.000 Beschäftigten, Fresenius mit 1.800 Beschäftigten, Nestle/Wagner mit 1.500 Beschäftigten oder Hörmann mit 1.000 Mitarbeitern. Stolz verwies der Landrat auf die vielen Windräder in seiner Region die von der Bevölkerung positiv aufgenommen werden. Beklagen musste er die immer höher werdenden Ausgaben für soziale Leistungen da die Anforderungen an den Staat immer größer würden. Die Interkommunale Zusammenarbeit im Land findet er sehr gut und führt als Beispiel die Finanzierung der Schwimmbäder auf, deren Kosten über alle Gemeinden verteilt finanziert werden. Als Baustelle sah er die Zukunft der Dörfer wo immer mehr Banken und Geschäfte schließen und die Dorfaufgabe droht. Hier müsse gegengesteuert werden, der ÖPNV und die Digitalisierung ausgebaut werden. Auch müsse flächendeckend ein Netz mit 100 Mbit bereitgestellt werden damit die Firmen, egal ob auf dem Lande oder in der Stadt, die gleichen Chancen haben.

Mit dem Wunsch, die Teilnehmer der Tagung als Urlaubsgäste bald wieder begrüßen zu dürfen, beendete er sein Grußwort.

Herr Ulrich Bösl, CGPT, freute sich über die nette Aufnahme in der Runde und die Einladung zur Tagung hier im grünen Saarland. Er verwies auf das Image das die Stahl- und Kohleregion hat, sich dieses jedoch in den letzten Jahrzehnten deutlich gewandelt hat, und es unwahrscheinlich viele grüne Zonen gibt. Herr Bösel sprach die Gründung des VDFP-BZ Saarbrücken in der damaligen OPD Saarbrücken an und dass auch die Christliche Postgewerkschaft im März vor 60 Jahren in München gegründet wurde. Er blickte auf das Jahr 1957 zurück als das Saarland nicht mehr selbständig und wieder deutsch war. Es war offen ob das Land in die Bundesrepublik eingegliedert wird oder selbständig bleibt.

Die Menschen waren wieder bei der Bundespost und es war bestimmt nicht einfach eine Berufsgruppenvertretung zu gründen und sich für die Fernmeldetechniker einzusetzen. Bösl: „Heutzutage hat die Fernmeldetechnik einen ganz anderen Stellenwert, es geht nichts mehr ohne Internet und Handy. Bei der damaligen Bundespost trugen die Beamten noch bis zum Jahr 1973 Dienstgradabzeichen an den Uniformen und hatten wenig Verständnis für die Probleme der Fernmelder. Heute lebt unsere Gesellschaft von dem, was die Fernmeldetechniker bei der Bundespost angestoßen haben, einer gut funktionierenden Kommunikation. Für die Postboten war es in den 70er- und 80er Jahren jeden Monat eine Herausforderung die Fernmelderechnungen zuzustellen. Dies geschieht heute zumeist digital, die wenigsten bekommen ihre Rechnung noch per Post. Zeigt auch wie sich der Stellenwert geändert hat. Bei der Post sind die Briefsendungen dramatisch rückläufig gegenüber den Zuwächsen in der Kommunikation. Viele Geschäfte werden heute digital abgewickelt.“

Herr Bösl war am Vortag bei einer Veranstaltung zum 125-jährigen Bestehen des Betreuungswerks. Eine Einrichtung die hoffentlich viele unterstützen und niemals in Anspruch nehmen müssen. Diese Solidargemeinschaft des Personals und der Postnachfolgeunternehmen, gegründet noch zu Reichspostzeiten, unterstützt in Not geratene Mitarbeiter und deren Familien. Diese Solidarität, so glaubt Herr Bösl, kommt der Gesellschaft immer mehr ab, die Menschen leben nur noch in ihrer digitalen Welt mit Facebook und Co. und verwechseln diese mit realer Freundschaft, das menschliche Miteinander erkaltet. Bösl: „Deshalb ist es heutzutage wichtig dass wir unsere Verbände haben die zusammenstehen, sich beistehen, Mitmenschlichkeit zeigen und für unsere Gesellschaft kämpfen.“ Berufspolitisch wies Herr Bösl auf den engagierten Ruhestand hin der noch vom Bundesrat verabschiedet werden muss und bis zur Sommerpause dann hoffentlich rechtswirksam ist. Die Deutsche Telekom wird jedoch in 2017 diese Vorruhestandsregelung nicht anwenden da sie dafür keine Mittel eingestellt hat, was viele überrascht hat. Die Regelung beruht jedoch auf beiderseitigem Einvernehmen.

Zur Telekom AG wusste Herr Bösel zu berichten, dass der Netzausbau bis 2018 fertig sein soll, dieses Ziel jedoch ziemlich wahrscheinlich nicht erreicht werden kann. Das heißt, in der Technik wird man weiterhin Personal brauchen. Trotz alledem ist der Konzern bemüht jetzt schon die Weichen zu stellen um weiterhin Personalabbau betreiben zu können. Über eine Konzernbetriebsvereinbarung soll dann erreicht werden dass die Arbeitszeit abgesenkt werden kann. Die Hälfte der Absenkung soll über Lohnausgleich abgefangen werden. Bei den Beamten soll die Arbeitszeit ebenfalls abgesenkt werden, jedoch bei vollem Lohnausgleich auf Grund des Alimentationsprinzips. Bösl ist der Überzeugung dass jetzt und in Zukunft ausreichend Arbeit bei der Telekom vorhanden ist. Er verwies noch auf die Wichtigkeit der Berufsverbände und Gewerkschaften und dass deren Arbeit nicht weniger wird, sondern diese zukünftig noch viel zu tun haben, obwohl immer weniger Menschen bereit sind sich zu organisieren und zu engagieren. Die Mitarbeiter müssen ihre Interessen selber in die Hand nehmen und vertreten, nach dem Motto: Wer nicht handelt wird behandelt! Herr Bösl beendete sein Grußwort mit dem Wunsch auf weiterhin gute Zusammenarbeit mit dem VDFP.

Herr Jürgen Klein, Regionalvorsitzender Südwest der DPVKOM, und seit einigen Jahren auch VDFP-Mitglied, bedankte sich zu Beginn seines Grußwortes für die Einladung zur Jubiläumsveranstaltung. Kollege Klein ist als freigestellter Betriebsrat bei der DT AG Technik GmbH, NL Südwest tätig.

Zur Unternehmenspolitik der Telekom berichtete Herr Klein über ständige Umstrukturierungen, Neuorganisationen und Standortverlagerungen so dass es nicht mehr ganz einfach ist den Überblick zu behalten. Klein: „Wie soll man verstehen, dass z. B. Mitarbeiter bei T-Systems über Jahre in externe Anmietungen, an fast allen Standorten, verlagert wurden. Jetzt wiederum gibt es ein Umdenken und die MA kommen wieder in Telekomgebäude zurück.
An Umzügen hat anscheinend das Unternehmen Gefallen gefunden, sind ja so schön. Die Techniker mit ihrem hohen Sachverstand werden ohnehin nicht um ihren Rat gefragt. Aber den Netzausbau sollen die Techniker ganz locker stemmen, aktuell auch noch mit einer Erhöhung der Wochenarbeitszeit. Der nächste Schritt ist dann eine Absenkung der Wochenarbeitszeit. Jedoch funktioniert in der Praxis nicht einmal die Erhöhung der Arbeitszeit, weil hierzu nicht alle Beschäftigen einbezogen sind, sondern nur verschiedene Tätigkeitsnummern, was zu großen Problemen in der Verwaltung führt. Veränderungen im Arbeitsumfeld bringen Änderungen in den persönlichen Belangen mit sich und führen zu weiteren Belastungen der Mitarbeiter, wie z.B. erhebliche Fahrstecken und Fahrzeiten um an den Arbeitsplatz zu gelangen. Wer wohnt schon in seinem Wohnort direkt an einem Bahnhof? Und auch am Zielbahnhof ist man noch lange nicht an seinem Arbeitsplatz. Hier müssen die MA durch Verbände und Gewerkschaften geschützt werden.“ Herr Klein beendete sein Grußwort mit dem Hinweis dass das VDFP-Jubiläum die Möglichkeit bietet, einen intensiven Rückblick aber auch Ausblick für die Zukunft zu halten. 

Es folgte das Referat von Rolf Pohl. Kollege Pohl, seit über 50 Jahre Mitglied im VDFP, freute sich hier zu sein, in einem Haus welches er kennt. Er verwies auf die schöne Urlaubsregion am Bostalsee und er gratulierte dem VDFP recht herzlich zu seinem 60. Jubiläum und 60 Jahren Verbandsarbeit. Vieles was bisher thematisiert wurde hatte Herrn Pohl sein ganzes Berufsleben über begleitet und einige bekannte Gesichter wiedererkannt.

Pohl legte seine Schwerpunkte auf die Digitalisierung, Regulierung und Regulierung im Wettbewerb.

Pohl: „Die Regulierung sehe ich als äußerst problematisches Thema, da es sich nicht nur national sondern international und EU-weit auswirkt und viele nicht wissen, was sich hier entwickelt hat. Der Regulierung, in Deutschland die Bundesnetzagentur, in Europa die EU-Kommission und das EU-Parlament kann man sich nicht entziehen, wenn man Europa will. Für mich ist Europa eine der größten Errungenschaften der EU. Ein Beweis dafür ist es, dass wir hier in Zentraleuropa seit über 70 Jahren keinen Krieg haben. Ich erinnere mich nicht wann es das einmal gegeben hat. (Beifall der Delegierten.) Ich erinnere an die problematische Entwicklung in der Türkei und einigen Ländern Drumherum“.

Zu seinem Werdegang erklärte Pohl, dass er als Fernmeldelehrling begonnen hat, dann als Fernmeldehandwerker den Einstieg in die BFt-Laufbahn genommen hat. Hier hat Pohl alle möglichen Tätigkeiten verrichtet, wie im BBz oder bei UFe, und sich dann über verschiedene Aufstiegsmaßnahmen an anderer Stelle engagiert, wie in der gewerkschaftlichen Arbeit und war dann über 20 Jahre Bezirksvorsitzender der Deutschen Postgewerkschaft im Saarland und über 2 Jahre bei ver.di stv. Landesleiter. Zuvor hat er als Personalratsvorsitzender beim FA Saarbrücken über 9 Jahre mit den Kollegen gearbeitet, das ihm eine sehr wichtige Tätigkeit war, denn mit Menschen zu arbeiten war ihm wichtig. Die berufliche Tätigkeit hat dann auch dazu geführt dass er im Aufsichtsrat der Telekom, bei T-Mobile Deutschland und T-Mobile International, mitgewirkt hat. Pohl hat sich nach dem Ausscheiden aus dem Dienst als Unternehmensberater selbständig gemacht und unterstützt die Deutsche Telekom im Bereich politische Interessenvertretung bei der Regierung, was also Lobbyarbeit heißt, um dafür zu sorgen, dass möglichst viele Aufträge an die Telekom gehen.

Pohl weiter: „Kurzer Abriss der Entwicklung: Postreform 1 von 1989, Postreform 2 im Jahr 1994 waren einschneidende Entwicklungen die dazu geführt haben, dass alles was wir gelernt hatten plötzlich auf den Kopf gestellt wurde, zumindest in der Organisation und Administration, und dann auch in der persönlichen Entwicklung. Es gab keine Amtsvorsteher, keine Präsidenten und keinen Minister mehr.  Es gab Vorstände, gibt es heute noch, Aufsichtsräte die Aufsicht zu führen haben. Und Aufsichtsrat setzt sich zusammen aus Aufsicht, Aufsicht zu führen als Kontrollorgan, und Rat, also Ratschläge zu geben. Dieses Thema, Rat zu geben, ist wohl nicht immer dort angekommen wo es sollte, denn dann wären solche Entwicklungen wie z.B. bei der Postbank mit Sicherheit nicht passiert. Dies gilt nicht nur für die Postbank sondern für die Telekom genauso. Seit der Entwicklung der Telekommunikation sind wir nicht mehr alleine auf dieser Kommunikationswelt, sondern es gibt Privatfirmen, so wie Vodafon oder O2, aber auch viele regionale Anbieter die den Netzausbau vorantreiben, jedoch nur an den Stellen, wo sie auch etwas verdienen.

Die Deutsche Telekom verfügt mittlerweile nur noch über etwa 50% des Netzes. Viele Menschen aber glauben sie müsse das Netz zu 100% ausbauen und dann natürlich vor allem auf dem flachen Land, wo nichts oder nur sehr wenig verdient wird. Das führt zum Thema Regulierung. Wer wird denn hier reguliert? Derjenige, so hieß es am Anfang, ist marktbeherrschend, der 25% des Geschäftes dort macht. Die Deutsche Telekom hat von ihrer Herkunft anfänglich bis zu den 90er Jahren das ganze Geschäft gemacht, musste sich ihre Investitionen und sogar die Preise genehmigen lassen und jeder andere darf machen was er will. Das widerspricht der Wettbewerbsphilosophie, die wir haben. Wettbewerb heißt gleichmäßiger Zugang und gleichmäßige Bedingungen für alle. Und deshalb kann es nicht sein dass nur Einer durch die Bundesnetzagentur reguliert wird und die anderen können machen was sie wollen. Es wurde jahrelang gegen diese Art der Privatisierung gekämpft, aber viele der Kollegen haben es nicht verstanden, hätten sich sonst, wenn man die ganzen Auswirkungen betrachtet, schon früher dagegen eingesetzt. Wenn etwas Privatisiert ist wird es nachher nicht mehr vergesellschaftet.“
 

Rolf Pohl zur Digitalisierung: "Die Digitalisierung hat eine große Bedeutung, viele reden davon ohne zu wissen was es ist. Als Lobbyist versuche ich Kontakt zu halten mit Landräten, Oberbürgermeistern, Bürgermeistern. Leider kann man nicht alle Dinge so beeinflussen wie es im Interesse unserer Kollegen notwendig wäre. Die angeblich so verknöcherten alten Beamten bei der Deutschen Bundespost, die waren nicht so schlecht wie manche sie gemacht habe. Wenn man sieht, was heute draußen alles passiert, dann muss man dies in aller Deutlichkeit sagen (Beifall der Delegierten). Wenn man das Beispiel Bahn betrachtet, und ich sehe, was sich dort alles tut, ich fahre oft Bahn, sind nicht die Beschäftigten der Bahn schuld, das sind Führungsfragen die sich bis nach unten fortsetzen. Das gleiche gilt bei der Deutschen Telekom oder der Deutschen Post AG und der Postbank. Aber man muss auch sagen nicht alles was Neu war, ist deshalb auch schlecht, aber auch alles was Alt war, war deshalb nicht schlecht! Eine vernünftige Synthese zu finden ist die eigentliche Lösung und die ist an vielen Stellen leider nicht gefunden worden. Wenn Heutzutage eine Führungskraft in einer Veranstaltung aufsteht und sagt das, was sie denkt, dann fürchten viele dass sie anschließend rasiert werden und leider Gottes ist das vielfach geschehen. Deshalb „buckeln“ viele Führungskräfte nur noch. Hier muss mehr Mut gezeigt werden! Digitalisierung: Jeder hat in seiner Zeit im aktiven Dienst so ein technisches Entwicklungserlebnis erfahren. Meines liegt mehr als 50 Jahre zurück. Damals begegnete mir das Fax, etwas was jeder noch kennt. Heute fragt man sich, gibt es das überhaupt noch? Ja, es gibt es noch. Das Fax war damals eine Revolution, denn was gab es damals? Ein Schreiben wurde in einen Umschlag gesteckt und an den Empfänger geschickt, zwei Tage später ist es angekommen. Der Betreffende musste das Schreiben bearbeiten und seinem Gegenüber wieder per Schreiben antworten. Mit dem Fax war man in der Lage sehr schnell zu agieren, war etwas ganz besonderes. Übrigens, das Fax wurde in Deutschland erfunden, nachher wurden die Entwicklungen in Asien weiterbetrieben, denn wir wissen wo heute die Handys herkommen. Wenn ich die ganze Entwicklung bis heute betrachte, dann ist Fax etwas Vorsintflutliches, weil man heute E-Mail oder SMS verschickt oder WhatsAppt oder was es sonst noch so alles gibt. Die sogenannten Sozialen Netzwerke halte ich für so sozial überhaupt nicht. Nicht alles, was technisch geht, ist alleine deshalb schon sinnvoll, man muss ganz genau hinschauen.

Schnell, schneller, das ist Digital. Die Digitalisierung verändert unsere ganze Wirtschaft und unser ganzes Leben. Dies betrifft alle, vom Mittelstand bis zu den StartUp-Gründern und der Industrie. Der digitale Wandel begegnet uns überall und verändert die Art wie wir miteinander kommunizieren. Es gibt Leute die sitzen im Büro nebeneinander, die reden nicht mehr miteinander, die schreiben sich E-Mails. Die Art wie wir heute arbeiten, leben, und kommunizieren ist eine andere geworden, bietet jedoch große Chancen für mehr Lebensqualität. Unsere PCs, Handys, Smartphone und Tablets verbinden uns mit der ganzen Welt. Über 20 Milliarden Geräte sind derzeit weltweit miteinander vernetzt, bis 2030 rechnet man damit, werden es eine halbe Billion sein. Die Digitalisierung ist Motor für Innovation und Teilhabe, bietet enorme Möglichkeiten für Wirtschaft und Gesellschaft, ist aber auch eine große Herausforderung unserer Zeit, die wir alle angehen müssen. Die Digitalisierung verändert unsere Wirtschaftsstruktur massiv, bietet jedoch viele Möglichkeiten für Handwerk und Kommunen, Bund, Länder und Gemeinden, es kann sich niemand davon lösen. Bildungsangebote oder Onlinesprachkurse sind viel einfacher, weltweit zugänglich, bedeutet weltweit mehr Bildungschancen durch die Digitalisierung. Deshalb darf man nicht alles verteufeln aber auch nicht alles glorifizieren. Daten sind im digitalen Zeitalter so wertvoll wie noch nie. Es entstehen neu Geschäftsmodelle, die persönliche Daten nutzen und uns maßgeschneiderte Dienste anbieten, um unser Leben zu vereinfachen. Doch die Sicherheit der Daten darf hier nicht zu kurz kommen. Deshalb brauchen wir Regeln, auf die sich die Nutzer im Internet verlassen können. Unternehmen müssen gemeinsam mit ihren Mitarbeitern die Veränderungen durch die Digitalisierung gestalten. Wichtig ist, dass die Berührungsängste mit neuen Technologien verschwinden und dass sich so viele Mitarbeiter mit der neuen digitalen Welt beschäftigen um deren Möglichkeiten für sich zu entdecken. Der digitale Wandel stellt die bisherigen Marktmechanismen an vielen Stellen völlig auf den Kopf. Nur auf Digitalisierung zu setzten, ist meist genauso riskant, wie der Verzicht auf Innovation; gefragt ist heute beides. Die Bundesregierung hat das Thema Digitalisierung wegen deren Bedeutung zu einem Schwerpunkt für den G20-Gipfel (19 wichtigste Industrie und Schwellenländer & EU) gemacht. Dies ist das richtige Forum um global die Weichenstellung vorzunehmen damit alle am digitalen Fortschritt teilhaben können. International müssen hier die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt werden und die Harmonisierung der Normen und Standards, wie etwa für Industrie 4.0, sind nötig. Das wichtigste Medium dafür ist das Internet, das übrigens niemanden gehört, über das die Verbindung geschaffen wird, ganz gleich ob über Kabel- oder Funkwege wie LTE. Aber, muss man sagen, wir sind hier in Deutschland ein ganzes Stück zurück, liegen an 26. Stelle beim Internetausbau. Gründe liegen in der Rechtsstaatlichkeit und an unseren demokratischen Strukturen. In den Neuen Bundesländern ist der Ausbau schon wesentlich weiter fortgeschritten wie im Westen wo noch großer Nachholbedarf ist. So sollte der Solidaritätsbeitrag nicht wegfallen sondern sollte überall dort wo es Not tut eingesetzt werden. Die Digitalisierung muss aber auch global gedacht und umgesetzt werden, denn eine nicht leistungsfähige Infrastruktur ist ein Hemmnis für Wachstum und Entwicklung und gesellschaftliche Teilhabe. Die Bundesregierung hat ein Ziel ausgegeben bis 2018 mit einer Kapazität von 50 Mbit die ganze Republik auszustatten. Das heißt nicht die ganze Republik zu verkabeln, es gibt auch andere Wege wie z.B. den Funk. Industrie 4.0, die digitale Revolution, funktioniert nur wenn die Infrastruktur ausgebaut ist. Der Begriff “Industrie 4.0“ ist international zu einem Marketingslogan geworden. Bei Industrie 4.0 geht es um drei Basisaufgaben, die Einwirkung auf die physikalische Welt, auf Auswertung und intelligente Datenverarbeitung. Die Produktion wird zukünftig effizienter werden.

Künftig wird ein “Worker“ die gesamte Produktionslinie verantworten, der Meister die Produktionslinie der gesamten Fabrik und der Produktionsleiter den gesamten Workflow.

All-IP, ein Stichwort mit großer Bedeutung, heiß alle Netzte müssen die gleiche Sprache sprechen. Voise over IP (Vo-IP) ist angesagt und auch bei der DT AG hat man dies erkannt und schon viele Anschlüsse wurden darauf umgestellt, anscheinend gibt es dazu keine Alternative. Alle Anschlüsse werden von ISDN auf Vo-IP umgestellt. Weltweit arbeiten Carrier an vergleichbaren Projekten. Zu IP gibt es keine Alternative, die Anbieter müssen die Kunden bei der Umstellung begleiten.“

Zum Thema Regulierung, national wie International, Wettbewerb und Regulierung auf europäischer Ebene, meinte Herr Pohl, dass das klassische Fernmeldewesen ein Teil der elektronischen Kommunikation sei, die neben der Telefonie auch die internetbasierende Kommunikation, sowie den Rundfunk umfasst. Diese machen nicht vor nationalen Grenzen halt, sie operieren und funktionieren weltweit. Zumindest in Europa soll sie einheitlich geregelt, reguliert werden, um einen einheitlichen digitalen Binnenmarkt zu verwirklichen. Folglich gibt es Europaweite Regularien die von den Mitgliedsstaaten umgesetzt und erfüllt werden müssen.

Die Ziele der EU-Kommission im Bereich digitaler Binnenmarkt sind Investitionsanreize und Ausbau der Telekommunikationsnetze um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und eine flächendeckende Breitbandversorgung zu ermöglichen. Um diese Ziele zu erreichen sollen vier der fünf zentralen Richtlinien der EU für Telekommunikation in einer neuen Richtlinie zusammengefasst werden, dem “Europäischen Codex für elektronische Kommunikation“. Zuständiger Kommissar für den Bereich digitaler Binnenmarkt ist derzeit der Estländer Andrus Ansip, vormals Günter Öttinger. Das EU-Parlament hat eine wesentliche Funktion, wenn es darum geht, Verordnungen zu erlassen, welche nationales Recht brechen!

Es gibt noch eine weitere Organisation, GEREK (Gremium Europäischer Regulierung für elektronische Kommunikation). Das GEREK sorgt dafür dass Europäische Rechtsvorschriften einheitlich angewendet werden und die EU über einen funktionierenden Binnenmarkt für elektronische Kommunikation verfügt. In Deutschland haben wir den sogenannten Beirat, den Beirat der Bundesnetzagentur. Über den Beirat macht die Politik ihren Einfluss auf die dort vorhandenen Themen geltend. Der Beirat setzt sich aus 16 Bundestagsabgeordneten zusammen, je Bundesland einer, und 16 Ländervertretern. Der Beirat tagt sechs Mal im Jahr und befasst sich mit den Themen Frequenzvergabeverfahren, (Rückblick ins Jahr 2000 als die ersten UMTS-Lizenzen für 50 Mrd D-Mark versteigert wurden, und Finanzminister Eichel jubeln konnte), Verbraucherschutz, insbesondere Anbieterwechsel, Umstellung des Telefonnetzes auf All-IP, Breitbandmessungen, Roaminggebühren.

Die EU hat ja entschieden dass die Roaminggebühren ganz abgeschafft werden sollen, soll heißen dass man nicht mehr bezahlen muss wenn man von Ausland aus telefoniert oder surft. Die Provider, einschließlich Telekom sagen, wir brauchen das Geld um zu investieren. Der einzelne Kunde sagt, warum muss ich im Ausland mehr bezahlen wie wenn ich zu Hause bin? In den Grenzgebieten ist dies ein großes Thema, da sich Mobiltelefone oft unbemerkt im Ausland einloggen.

Rolf Pohl zum Thema Deutsche Telekom: „Der Wettbewerb findet voll und ganz statt. An manchen Stellen haben die Wettbewerber einen Vorsprung. Warum? Weil die Deutsche Telekom reguliert wird. Im Breitbandwettbewerb gibt es einen sehr aggressiven Wettbewerb, das erlebt jeder. Die Wettbewerber platzieren sich hauptsächlich dort wo es etwas zu verdienen gibt, die Telekom soll den unattraktiven Rest machen. Viele Firmen wollen sich mit einer Bandbreite von 16 Mbit nicht mehr begnügen. Infrastruktur heißt heute nicht nur Straßen, Strom, Wasser, sondern vor allem Breitband im Internet. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Firmen abwandern, bzw. sich erst gar nicht ansiedeln. Ein Wettlauf ist hier entstanden. Betrachtet man den Kunden, Privat- wie Geschäftskunde, so will dieser sein Geschäft betreiben und nicht von einem lahmen Internet ausgebremst werden.

Die Strategie der Deutschen Telekom ist es führender Telekommunikationsanbieter in Europa zu werden. Da kann man manchmal Fragezeichen dahinter machen, wenn man liest, wer alles das Beste haben will. Der Eine das beste Festnetz, der Andere die meisten Kunden, der Dritte das beste Mobilfunknetz. Um die Kunden am All-IP Netz zu begeistern hat die Telekom noch viel zu tun.“

Die DT AG im Profil:              

  • 165 Mio. Mobilfunk-Kunden, davon 41,8 Mio. in D;  71,5 Mio. in USA
  •   29 Mio. Festnetzkunden
  •  19. Mio. Breitbandkunden, davon 12,9 Mio. in D
  •  6,9 Mio. TV-Kunden, davon 2,9 Mio. in D
  •  Präsenz in rund 50 Ländern
  •  Umsatz  73,1 Mrd. €
  •  218.300 Mitarbeiter weltweit
  •  7.500 Azubis und duale Studenten
  • 104.662 Mitarbeiter gesamt in Deutschland

Pohl weiter: „Über 50% der Erträge der DT AG werden in den USA generiert. Betrachtet man dann die Zahl der MA in den USA, 44.820, und in der EU mit 62.037, kann man sich ausmalen was dies für die Beschäftigen in der EU und Deutschland bedeutet. Der Druck auf das Personal wird immer größer werden, weil man die USA und Europa vergleicht. Dass es in den USA so gut wie keine Gewerkschaften, und ganz andere Arbeitsbedingungen gibt muss man natürlich berücksichtigen. Betrachtet man T-Systems, ist dies einer der Bereiche, der einem Sorgenfalten auf die Stirn treibt, weil der Gewinn weit hinter den Erwartungen zurück liegt.“

Rolf Pohl zum Breitbandausbau mit 5G (fünfte Generation des Mobilfunks) der in aller Munde ist:

„5G soll Datenraten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde erreichen. Das wäre etwa 10-mal so schnell wie der aktuelle LTE-Standard. 2G war der ISDN-Anschluss, 3G der DSL-Anschluss mit UMTS, 4G = LTE und VDSL mit FFTC (Glasfaser bis zum KVz). 5G ist nun eine technische Zusammenfassung mit all den Möglichkeiten die es gibt. Mit 5G soll alles was digital ist vernetzt werden, und dies in Echtzeit, einem wesentlichen Faktor! Auch für das autonome Fahren ist 5G Voraussetzung.“

Zum Abschluss machte Pohl noch eine Bemerkung zum Personal und Personalabbau und meinte, dass es fast unmöglich ist hier Informationen von der DT AG zu erhalten, denn man wird nicht bekanntgeben wie sich die Prozesse auf längere Sicht entwickeln da auch die technologische Entwicklung manches auf den Kopf stellt. Die Personalzahl wird jedoch kontinuierlich nach unten gehen, denn je mehr der Mensch durch die Technik abgelöst wird, je mehr wird er auch ersetzt. Mit dieser Problematik muss sich die gesamte Gesellschaft auseinandersetzten.“

Rolf Pohls Schlussworte: „Wir werden Digitalisierung einsetzten, hoffentlich nicht nur zum Wohle der Industrie, sondern auch zum Wohle aller Menschen!“

Gunter Heckmann bedanke sich bei Rolf Pohl für sein tolles Referat und den Gästen für ihre Grußworte mit einem Präsent und kam zur Jubilarehrung der Gründungsmitglieder des BZ Saarland.

Gunter Heckmann rief die anwesenden Gründungsmitglieder des Bezirksverbandes Saarland auf. Er überreichte Helmut Reyinger, Albert Buchheit und Lothar Pax eine Urkunde und ein Präsent des Bezirksverbandes. Manfred Sander, auch Gründungsmitglied, konnte leider nicht anwesend sei.

v.l.: Reinhold Gering, Gunter Heckmann vom BZ Saarland mit den Jubilaren Lothar Pax, Albert Buchheit, Helmut Reyinger
Karl Schäffer, Bundesvorsitzenden des VDFP, bedankte sich in seinem Grußwort für die Einladung und die Ausrichtung der Tagung durch den BZ Saarland und verwies auf die Organisation der Tagung im Jahr 2003 in Saarbrücken, mit einem Besuch in Schengen, den er noch in sehr guter Erinnerung hatte. Schäffer lobte die sehr eindrucksvolle Festzeitschrift des BZ Saarland und fügt an, dass alles enthalten ist was in so eine Jubiläumsbroschüre hineingehört, da alles aufgeführt ist was der VDFP in den letzten 60 Jahren geleistet hat. Karl Schäffer sprach einen herzlichen Glückwunsch für 60 Jahre VDFP Bezirksverband Saarland aus, und herzlichen Dank an Gunter Heckmann für seine Kassierertätigkeit im Bundesvorstand. Mit einem Augenzwinkern wagte Schäffer zu bezweifeln ob der Verband die nächsten 60 Jahre überstehen wird und meinte, der Verband wird nicht am Finanziellen scheitern, sondern wird irgendwann keine Funktionäre mehr haben die bereit stehen, und wünscht der Tagung noch einen guten Verlauf.
Am Nachmittag begann der interne Teil der Tagung mit der Genehmigung der vorliegenden Tagesordnung.
Ein Großteil der Teilnehmer der Bezirksvorständetagung am Bostalsee

In den Berichten der Bezirksvereinigungen erläuterten die Bezirksvorsitzenden, bzw. deren Vertreter, die aktuellen Mitgliederzahlen, die Kassenlage und die Aktivitäten in den Bezirken.

Im Anschluss lieferte Karl Schäffer einen Rückblick auf den Bundesdelegiertentag (BDT) 2016 und einen Ausblick auf den BDT 2018. Er bezeichnete den BDT 2016 im Commundohotel in Leipzig als eine wirklich eindrucksvolle Veranstaltung, dessen Organisation wir hauptsächlich dem ausgeschiedenen Kassierer Klaus Wild zu verdanken haben, und dort eine Menge Ehrengäste begrüßt werden konnten. So Frau Brück von der Stadt Leipzig, welche im Anschluss an die Veranstaltung betonte dass sie eine Menge aus der alten Bundesrepublik von uns gelernt hat. Das Thema Berufsbeamtentum ist an ihr im Osten völlig vorbeigegangen. Als Referent konnten wir Herrn Andreas Hermes von der BAnst-PT  begrüßen. Er ist seit einiger Zeit Dienstherr der Pensionäre und des Personals der PBeaKK. Herr Hermes hat ein hervorragendes Referat gehalten aus dem klar wurde welche Bedeutung die BAnst hat. Die Tagungsleitung führte Josef Mayer vom BZ Franken durch, der dies im Übrigen in hervorragender Manier tat.

Karl Schäffer berichtete weiter dass der BZ Nordwürttemberg 2018 sein 60-jähriges Bestehen feiert.

Der BZ hat sich bereit erklärt auch den BDT 2018 in Stuttgart auszurichten. Der Termin wurde festgezurrt auf 15.-17. Juni 2018.

Karl Schäffer sprach noch das Thema Anerkennung der Ausbildungszeiten vor dem 17. Lebensjahr an. Einige Kollegen haben das Musterschreiben aus den VDFP-Nachrichten an die BAnst geschickt und abschlägige Bescheide erhalten. Schäffer: „Wir werden nun juristische Schritte gegen diese Ungleichbehandlung prüfen, lassen den Vorgang von einem Juristen prüfen, und überlegen eine Sammelklage.“

Danach erläuterte Reinhard Braun anhand von Folien den Ablauf der Mitgliederverwaltung und betont, dass die Mitgliederverwaltung in erster Linie von den Bezirken zu pflegen ist.

Reinhard Braun, stv. Bundeskassierer, stellte auch den Mitgliedsbeitragseinzug 2017 vor. Braun hat für fast alle BZ den Mitgliedsbeitragseinzug getätigt und Rückläufer und falsche Konten korrigiert.

Unter Punkt Verschiedenes wurde über Schlagworte aus dem Pressespiegel der DT AG berichtet.

  • Ferri Abolhassan, bisher T-Systems, soll den Service umbauen und verlässlicher machen.
  • 2006 gab es bundesweit noch 110.000 Telefonzellen, 2016 waren es noch 30.000.  (Die Gemeinden wehren sich nicht mehr gegen den Abbau.)
  • Die Vergütung der Aufsichtsräte stieg um 5 %, die des Personals um 2,2%
  • Die neue Vorruhestandsregelung soll nicht hinterfragt werden
  • Die DT AG will nicht mehr europaweit tätig sein sondern sich mehr im USA Geschäft engagieren.
  • Die Dividende 2017 soll 0,60 € je Aktie betragen
  • Im Einkauf arbeitet die DT AG mit anderen Telekommunikationsfirmen zusammen um bessere Konditionen zu erhalten
  • Die All-IP Umstellung in Ungarn ist abgeschlossen
  • Toll Collect hat einen guten Ruf, hohen Ertrag und Zuschlag bis zum Jahr 2030
  • Die Abschaffung der Roaminggebühren führt zu einem Verlust von 37,4% bei der DT AG

Gunter Heckmann bat in seinem Schlusswort darum die Festschrift in den BZ zu verteilen und hofft dass es den Kollegen und Gästen hier am Bostalsee im Saarland gut gefallen hat.

Heckmann bedankt sich bei seinen Kollegen im BZ für die Unterstützung und wünscht einen guten Nachhauseweg.

Anrechnung der Dienstzeiten vor dem 17. Lebensjahr für Beamte

In der letzten Ausgabe unserer VDFP-Nachrichten hatten wir ein Einspruchschreiben an die Banst PT zur Anerkennung der Ausbildungszeiten vor den 17. Lebensjahr beigelegt. Einige Kollegen/innen haben die Möglichkeit wahr genommen und prompt  ein Ablehnungsschreiben erhalten in dem darauf hingewiesen wird dass diese Regelung auf Versorgungsfälle, die vor dem 11. Januar 2017 eingetreten sind, nach dem Beamtenversorgungs-gesetz, Übergangsregelung § 69k, nicht anzuwenden ist.

Wir sehen hier jedoch einen Verfassungsverstoß und prüfen rechtliche Schritte!

Weitere Infos, auch zu eine eventuelle Sammelklage, folgen.


Aus den Bezirksverbänden 

Bezirksverband Bremen-Uelzen

Projektbesichtigung GSVBw 22 Elmlohe (Atombunker) am 11.03.2017

Unter höchster Geheimhaltung errichtete die Bundeswehr in den 1960er Jahren zur Zeit des Kalten Krieges 32 fernmeldetechnische Vermittlungsstellen. Diese Grundnetz Schalt- und Vermittlungsstellen der Bundeswehr (GSVBw) bildeten die Knotenpunkte im Bundeswehr-Grundnetz (BwGN) – ein militärisches Fernmeldenetz, das sich über das gesamte damalige Bundesgebiet erstreckte.

Schutzbauwerke mit einer Wandstärke von 3 Metern sollten die empfindliche Fernmeldetechnik bei einem für wahrscheinlich gehaltenen Militärschlag gegen die  Bundesrepublik schützen.

Zweck dieser kostspieligen und aufwändigen Infrastruktur: Ein funktionsfähiges militärisches Kommunikationsnetz, dass auch bei Kampfhandlungen im Bundesgebiet die Koordination und Führung militärischer Einheiten ermöglichen sollte. Wäre der „V-Fall“ eingetreten, hätte sich das gesamte GSVBw-Betriebspersonal bis zu 28 Tage autark im verschlossenen Schutzbau aufgehalten, um den militärischen Fernmeldebetrieb aufrecht zu erhalten.

Das Schutzbauwerk ist unter anderem mit einer Dekontaminationsanlage und einem aufwändigen Be- und Entlüftungssystem ausgestattet. Die Tankanlage fasst 26.000 Liter Kraftstoff, um den 28-tägigen Dauerbetrieb des Dieselmaschinensatzes zu ermöglichen. Für das Betriebspersonal sind Ruheräume, Sanitäranlagen und eine Notküche vorhanden. Ein großer Teil des Bunkers wird für die komplexen Fernsprech- und Fernschreibanlagen, sowie für Übertragungs- und Vermittlungstechnik verwendet.

Die GSVBw 22 dokumentiert auf beeindruckende Weise, welche aufwändigen Maßnahmen in der Bundesrepublik Deutschland getroffen wurden, um einem befürchteten militärischen Schlagabtausch zur Zeit des Kalten Krieges zu begegnen. Die Anlage ist aufgrund des Gesamtzustandes als einzigartiges Zeitzeugnis einzustufen.

Im Anschluss an die Besichtigung haben wir uns im Fischereihafen Bremerhaven auf dem Salondampfer „HANSA“ zu einem gemütlichen Abendessen zusammengefunden und gegen 19:00 Uhr die Rückreise angetreten.


Jahreshauptversammlung des Bezirksverbandes Bremen – Uelzen

Am 23.03.2017 begrüßte der Vorsitzende Claus Haßfurther zehn Kollegen, die sich zur Jahreshauptversammlung eingefunden hatten.

Er berichtete von der Besichtigung des Atombunkers in Elmlohe und präsentierte dazu Bilder.

Des Weiteren wurde über das Vorständetreffen, welches im Saarland stattfand, gesprochen. Ein weiteres Thema war der Einspruch gegen die Anerkennung der Ausbildungszeiten vor dem 17. Lebensjahr.

Geburtstage und Jubilare

Bezirksverband Mitte

Wir gratulieren Bernd Michel aus Hanau und Hans Albertsen aus Darmstadt zum 70. Geburtstag. Gerd Feldmann aus Wettenberg,  Erwin Heinrich aus Wetzlar und Frank Krafczyk aus Ritterhude  zum 75. Geburtstag.

Glückwünsche zum 80. Geburtstag  gehen an Klaus Pitzer aus Bad Endbach und Ursel Christ  aus Frankfurt/M. Zum 85. Geburtstag gehen beste Wünsche an Karl-Heinz Kuhnert  aus Frankfurt/M.

Zur 50 jährigen Mitgliedschaft bedanken wir uns bei Bernd-Peter Reimann aus Frankfurt/M.  und Manfred Schaumburg aus Großalmerode.

Bezirksverband Nord

Herzliche Glückwünsche zum 87. Geburtstag an Karl-Heinz Filter aus Aumühle und zum 92. Geburtstag an  Gerd Seiffert aus Winsen/Luhe.

Bezirksverband Nordbaden

Herzlichen Glückwunsch an Karl Schmitt aus Schriesheim zum 84. Geburtstag.

Bezirksverband Nordwürttemberg

Zum 75. Geburtstag die besten Wünsche an Ernst Salzer aus Nürtingen und Dieter Fröschle aus Stuttgart. Zum 80. Geburtstag gehen unsere Glückwünsche an Egon Kurz aus Bopfingen.

Zum 85. Geburtstag herzlichen Glückwunsch an Horst Brandauer aus Mühlacker.

Bezirksverband Saarland

Wir gratulieren Albert Buchheit zum 86. und Elmar Quirin zum 80. Geburtstag, sowie Bernd Ganster und Anton Post zum 75. Wiegenfest ganz herzlich.

Ganz besonders gratulieren wir unseren Gründungsmitgliedern für Jahr 60 Jahre Mitgliedschaft im VDFP. Wir sagen herzlichen Glückwunsch und bedanken uns für die treue Unterstützung bei Lothar Pax, Manfred Sander, Albert Buchheit und Helmut Reyinger.

Zu 50 Jahren Mitgliedschaft gratulieren und danken wir Harald Keiser, Norbert Nauhauser und Rolf Pohl.

Wir wünschen allen Jubilaren und Geburtstagskindern alles Gute, vor allem Gesundheit!


Nachruf  Bezirksverband Bremen-Uelzen

Die Nachricht vom Tod unseres Gründungsmitgliedes im BZ Bremen, Jürgen Bartels, am 08.03.2017 hat den Bezirksvorstand sehr berührt. Wir haben seine ehrliche und unkomplizierte Arbeit im Verband sehr geschätzt. Wir denken an ihn mit großem Respekt und Dankbarkeit. Wir werden ihn als guten Kollegen in bester Erinnerung behalten.

Der Bezirksverband Bremen-Uelzen